Wald wird ein immer beliebteres Investitionsobjekt für Privat- und Unternehmerkunden. In Zeiten von Klimawandel, Energieknappheit und Ressourcenmangel sehen viele Menschen große Vorteile darin, ein eigenes Rückzugsgebiet und eine nachwachsene Holzquelle zu erwerben. Da Eigentum verpflichtet, gehen mit dem Besitz von Wald auch Risiken einher. Worauf Waldbesitzer besonders achten sollten, fassen wir nachfolgend zusammen.
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Haftpflichtansprüche gegen Waldbesitzer
Alle Besitzer von Grundstücken haften nach BGB für Schäden, die Dritte erleiden. Dies kann z.B. der Fall sein, wenn Sie Ihrer Verkehrssicherungspflichten nicht nachgekommen sind. Kommt also beispielsweise ein Pilzsammler durch einen herabstürzenden Ast zu Schaden, haften Sie unter Umständen für den Personenschaden, wenn nachgewiesen wird, dass Sie den Schaden am Baum hätten erkennen müssen. Zwar kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Haftungserleichterungen für Waldbesitzer. Jedoch sprachen auch genügend Gerichte den Geschädigten Schadenersatz und Schmerzensgeld zu.
Selbst mit größter Sorgfalt lassen sich solche Schäden nie ganz ausschließen. Ein Wald birgt allein durch seine Größe immer die Gefahr eines Personenschadens. Auch kann es zu Ansprüchen der Umweltschutzbehörden kommen, sollten Sie oder Dritte umweltrelevante Stoffe auf dem Waldgrundstück ins Erdreich bringen. So können Sie sich praktisch nie wirksam dagegen schützen, dass Unbekannte Altöl in Ihrem Wald entsorgen. Als Waldbesitzer sind Sie aber für die damit verbundenen Kosten verantwortlich.
In einigen Fällen kann gegen die genannten Gefahren Versicherungsschutz im Rahmen der Privathaftpflichtversicherung bestehen. Hierfür müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein:
- Der Tarif sieht eine Mitversicherung von unbebauten Grundstücken vor. Ihr Wald hat maximal die Größe, die beitragsfrei mitversichert gilt (oft 10.000m²).
- Ihr Versicherer erkennt Wälder als „unbebaute Grundstücke“ an. Dies ist unserer Erfahrung nach zwar regelmäßig der Fall, sollte im Einzelfall aber sicherheitshalber mit dem Versicherer geklärt werden.
Risiko Waldbrand
Waldbrände kannten wir in Deutschland lange Zeit nur aus dem Fernseher. Oft waren die Wälder Nordamerikas, Südeuropas oder in exotischen Ländern betroffen. Dabei spielen illegale Brandrodungen mindestens genauso oft eine Rolle wie natürliche Feuer durch Hitze und Trockenheit.
Die aktuelle Hitzewelle in Deutschland im Sommer 2018 zeigt allerdings, dass das Risiko von Waldbränden auch in Deutschland real ist. Die Waldbesitzer in der Region Potsdam mussten dies leidvoll erfahren, verloren sie doch zum Teil große Teile ihrer Wälder. Auch die Presse befasst sich intensiv mit dem Thema.
Bedenkt man, dass ein Hektar Wald je nach Baumart problemlos einen Holzwert von 50.000 bis 100.000 Euro hat, kann man sich den Schaden durch den Abrand eines kleinen Waldes von z.B. 5 Hektar vorstellen.
Da Brände für Waldbesitzer existenzbedrohend sein können, haben Sie die Möglichkeit, sich gegen dieses Risiko zu versichern. Eine Waldbrandversicherung wird von wenigen Versicherern angeboten. Sie ist sowohl für Einzelwaldbesitzer, als auch für forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse erhältlich. Versichert ist in der Regel der Waldwert nach anerkannten Berechnungsmethoden der Waldwertrechnung.
Verwüstung von Wald durch Sturm
Nicht nur Feuer, sondern auch Stürme können Ihren Wald beeinträchtigen. Die Sturmtiefs Friederike, Xavier, Kyrill und viele andere haben in den vergangenen Jahren nicht nur Hausbesitzer schwer getroffen. Auch durch viele Wälder zogen sich Schneißen der Verwüstung.
Der wirtschaftliche Schaden setzt sich dabei aus zwei Bestandteilen zusammen. Auf der einen Seite steht der Verlust des Holzwertes. Das Holz muss zu einem möglicherweise ungünstigen Zeitpunkt veräußert werden, wodurch der Ertrag niedrig ausfällt. Zudem erfordern Aufräumen und Wiederbepflanzen erheblichen Aufwand.
Versichert wird in der Regel eine pauschale Summe je Hektar Wald, welche nach einem Sturmereignis ausgezahlt wird.
Beratung zur Waldversicherung
Nicht jeder Waldbesitzer benötigt zwingend eine Waldversicherung. Je nach Größe, Baumarten und Nutzung des Waldes kann es ausreichen, über die bereits vorhandenen Privatversicherungen Versicherungsschutz zu haben. Allerdings kann es auch für Besitzer kleinerer Wälder wirtschaftlich sein, seinen Forst durch eine Waldversicherung abzusichern. Dies kann im Rahmen einer Beratung erörtert werden.
Sie sind Waldbesitzer und möchten sich und Ihren Wald schützen? Sprechen Sie uns hierzu gerne an.
©Bild: Ayrat A./ Fotolia
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