Die Idee klingt gut: Sie schließen ein Unfallversicherung mit Beitragsrückgewähr ab und erhalten zum Vertragsablauf Ihre gezahlten Beiträge komplett zurück. Die Unfallversicherung ist somit praktisch kostenlos.
So oder so ähnlich wird die Unfallversicherung mit Beitragsrückgewähr häufig von Banken oder Versicherungsvertretern verkauft (siehe z.B. auf https://www.allianz.de/vorsorge/unfallversicherung/ubr-erwachsene/). Aus diesem Grund erfreut sich diese Versicherungsform großer Beliebtheit. Kaum einer unserer Kunden hatte in der Vergangenheit nicht eine solche Police. Aber wie funktioniert das Produkt genau? Und ist es wirklich so sinnvoll?
So funktioniert die Unfallversicherung mit Beitragsrückgewähr
Egal bei welchem Anbieter, alle Unfallversicherungen mit Beitragsrückgewähr funktionieren im Grunde gleich: Hauptbestandteil ist im Regelfall eine klassische Lebensversicherung, welche wahlweise bis zum 18. Geburtstag (bei Kindern) oder bis zum Renteneintritt (bei Erwachsenen) abgeschlossen wird. Diese wirft eine kleine Rendite aus. Der Wertzuwachs wird aber nicht zum Ansparen genutzt, sondern für eine kleine Unfallversicherung. So wird der Anschein erweckt, als „schenke“ der Versicherer Ihnen eine Unfallversicherung.
Auswirkungen der Niedrigzinsphase
In Zeiten eines Garantiezinses von 4% warfen Unfallversicherungen mit Beitragsrückgewähr eine vergleichsweise hohe Rendite aus. Dadurch erhielten Kunden eine recht hohe Unfallversicherung und das Produkt erschien attraktiv. Aufgrund der langanhaltenden Niedrigzinsphase können Lebensversicherer aber nur noch einen Garantiezins von maximal 1 bis 2% gewährleisten. Bei einem Monatsbeitrag von 50€ bleiben so also nur 50 Cent bis 1 Euro für die Unfallversicherung übrig. Das führt dazu, dass die Versicherungssummen der Unfallversicherung immer geringer werden. Seit einiger Zeit wird zudem keine echte Beitragsrückgewähr mehr geboten, viele Verträge werfen nach Kosten sogar eine negative Rendite aus. Kein guter Deal für Sie!
Der große Konstruktionsfehler
Unabhängig vom Niedrigzins hat die Unfallversicherung mit Beitragsrückgewähr aber schon immer einen Konstruktionsfehler, der das Produkt unattraktiv macht: Die Kombination aus einer Lebens- mit einer Sachversicherung (Unfallversicherung).
Lebensversicherungen sind so konstruiert, dass sie nur bei langen Laufzeiten vorteilhaft sind. Der Versicherer hat so die Möglichkeit, im Rahmen seiner Anlagepolitik etwas Risiko einzugehen und damit eine ordentliche Rendite für Sie zu erwirtschaften. Sachversicherungen hingehen sind recht volatil. Die Versicherungsbedingungen haben sich in den letzten Jahren dramatisch verbessert. Tarife, welche vor 10 oder mehr Jahren abgeschlossen wurden, können heute nicht mehr annähernd mit modernen Tarifen konkurrieren.
Die Unfallversicherung mit Beitragsrückgewähr bindet aber durch seine Konstruktion die volatile Unfallversicherung an eine Vertragslaufzeit von bis zu 50 Jahren! Vergleichbar ist das mit dem Kauf eines Hauses, bei dem Sie verpflichtet werden, immer das gleiche Auto zu nutzen, solange Sie in dem Haus wohnen. Würden Sie dies tun?
Vermutlich nicht! Daher lohnt es sich, bestehende Unfallversicherungen mit Beitragsrückgewähr von uns prüfen zu lassen. Wollen Sie diese nicht fortführen, können Sie diese im Regelfall monatlich kündigen und erhalten einen Teil Ihres Guthabens ausgezahlt.Dieses können Sie für eine attraktivere Geldanlage nutzen, der frei werdende Monatesbeitrag lässt sich in eine leistungsstärkere Absicherung gegen Unfälle, Invalidität oder gar Berufsunfähigkeit investieren.
Nutzen Sie dabei gerne unsere Unterstützung auf https://www.tbo-versicherungsmakler.de/vertragscheck
Übrigens: Schaut man sich an, welche Versicherer dieses Produkt anbieten, stellt man fest, dass diese in allen neutralen Vergleichstests für Unfallversicherungen besonders schlecht abschneiden. Durch die Unfallversicherung mit Beitragsrückgewähr werden also im Regelfall besonders leistungsschwache Unfallversicherungen unter dem Deckmantel der Beitragsrückzahlung vertrieben. Leider bislang mit viel Erfolg.
©Bild: Andrey Popov / Fotolia
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