Kautionsversicherung: Trotz guter Umsätze machen sich viele Unternehmer Sorgen um ihre Liquidität. Vor allem bei größeren Aufträgen verlangen Auftraggeber Sicherheiten, z.B. in Form von Bürgschaften. Da die Barmittel meist nicht ausreichen, nutzen viele Firmen Bankbürgschaften. Doch ist dies immer das richtige Mittel?
Erbringen Sie als Unternehmer eine Leistung, wollen Sie dafür entlohnt werden. Oftmals benötigen Sie aber schon vor Vollendung des Projektes oder vor Ablauf der Gewährleistungsansprüche Anzahlungen durch den Auftraggeber, um z.B. Mitarbeiter und Material vorzufinanzieren. Im Gegenzug verlangen Ihre Auftraggeber aber eine Sicherheit. Diese können Sie durch Barmittel oder Bürgschaften stellen. Das kann dazu führen, dass Unternehmen trotz sehr guter Auftragslage in Liquiditätsprobleme kommen oder gar insolvent werden.
Wie funktioniert eine Kautionsversicherung?
Jede Kautionsversicherung kann durch ein Beziehungsdreieck dargestellt werden. Im Gegensatz zur Bankbürgschaft ersetzt der Versicherer die Bank als Bürge.
Hauptschuld (1): Zwischen Schuldner (VN) und Gläubiger (AG) besteht ein Lieferungs-/Leistungsvertrag
Kautionsvertrag (2): Der Schuldner (VN) stellt einen Antrag auf Kautionsversicherer beim Bürgen (VR)
Bürgschaft (3): Der Bürge (VR) leistet aus der Bürgschaftsurkunde gegenüber dem Gläubiger (AG)
Welchen Nutzen haben Unternehmen durch die Kautionsversicherung?
Kautionsversicherungen haben im Gegensatz zu Bankbürgschaften zwei gravierende Vorteile:
- Bankbürgschaften werden auf Ihr Avallimit bei der Hausbank angerechnet. Nutzen Sie also hohe Bankbürgschaften, erhalten Sie im Regelfall nur schwerer Kredite für Ihre Investitionen. Die Kreditkonditionen können sich deutlich verschlechtern oder Sie erhalten keine weiteren Kredite mehr. Dies kann die Entwicklung und den Fortbestand Ihres Unternehmens gefährden. Im Gegensatz dazu belasten Kautionsversicherungen Ihre Kreditlinie bei der Bank nicht.
- Der Beitrag von Kautionsversicherungen ist regelmäßig deutlich niedriger als die Kosten einer Bankbürgschaft. Ersparnisse von 30-50% sind keine Seltenheit.
Welche Arten der Kautionsversicherung gibt es?
Zu den wichtigsten Formen der Kautionsversicherung gehören z.B.:
- Gewährleistungsbürgschaft
- Anzahlungsbürgschaft
- Vorauszahlungsbürgschaft
- Vertragserfüllungsbürgschaft
- Mineralölbürgschaft
- Bürgschaft für Warenlieferung
- Bietungsbürgschaft
- Gewerbliche Mietkautionsbürgschaft
Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Formen, etwa zur Absicherung von Tankkarten oder Sicherungsscheine für Reiseveranstalter nach § 651 BGB. Grundsätzlich gilt: (Fast) alles, was durch eine Sicherheit oder Bankbürgschaft abgdeckt werden soll, kann auch durch eine Kautionsversicherung abgesichert werden.
Wie kommen Sie an eine Kautionsversicherung?
Entscheidend dafür, ob und zu welchen Konditionen Sie eine Kautionsversicherung erhalten, ist Ihre Bonität. Je besser diese ist, desto günstiger wird die Versicherung. Wir analysieren Ihr Unternehmen anhand eines speziellen Fragebogens. Danach verhandeln wir mit spezialisierten Produktanbietern und stellen Ihnen die für Sie optimale Lösung zur Verfügung. Anschließend können Sie entscheiden, ob Sie Ihren Bürgschaftsbedarf durch eine Versicherung oder ggf. doch durch eine Bankbürgschaft stillen wollen. In der Regel nimmt eine Anfrage nur wenige Tage in Anspruch, der Aufwand für Sie ist minimal.
Übrigens: Auch die Ablösung bestehender Bankbürgschaften oder von Sicherheitseinbehalten ist durch eine Kautionsversicherung möglich. Sie müssen also nicht bis zum nächsten Großauftrag warten, um Ihre Kreditlinie und Ihre Beiträge zu verbessern.
Sie haben Fragen zu diesem Thema? Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme!
©Bild: domoskanonos / Fotolia
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