Versicherungen im Skiurlaub

Viele unsere Kunden fahren in den Skiurlaub und fragen uns, welche Absicherung sie brauchen. Aus diesem Anlass erläutern wir in diesem Blogartikel alle relevanten Absicherungsoptionen und geben entsprechende Handlungsempfehlungen.

 

Auslandsreisekrankenversicherung

Eine Auslandsreisekrankenversicherung ist für jeden sinnvoll, der ins Ausland reist. Für rund 11 Euro im Jahr pro Person bzw. 27 Euro für die ganze Familie sind die Kosten einer ärztlichen Behandlung abgesichert, sowohl ambulant als auch bei stationären Aufenthalten. Darüber hinaus ist bei guten Tarifen der Rücktransport auch dann mit abgedeckt, wenn dieser nur sinnvoll und nicht zwingend medizinisch notwendig ist.

Wir empfehlen den Abschluss generell, denn selbst bei Reisen innerhalb der EU können sich Urlauber meist nicht allein auf den Schutz der gesetzlichen Krankenversicherung verlassen, wenn sie unterwegs krank werden oder ihnen etwas passiert. Auch für privat Krankenversicherte ist die Auslandsreisekrankenversicherung sinnvoll, da auf diesem Weg die Selbstbehalte umgangen werden können und Beitragsrückerstattungen in der Vollkrankenversicherung trotz einer Behandlung im Ausland gesichert werden können. Bitte lesen Sie auch gerne unseren ausführlichen Blogartikel zum Thema.

 

Bergungskosten bei einem Unfall in den Bergen

Bei Skiunfällen (aber auch im Sommer bei Wanderungen und Klettertouren) ziehen Unfälle häufig sehr hohe Bergungskosten nach sich, da in vielen Fällen ein Hubschrauber zum Einsatz kommt. Wir sprechen dann schnell von Kosten im hohen vierstelligen bis fünfstelligen Bereich, welche die Krankenkassen nur in seltenen Fällen teilweise übernehmen. Deshalb empfehlen wir jedem Skifahrer und Bergwanderer eine zusätzliche Absicherung.

Die vermutlich günstigste Lösung bietet hier die Fördermitgliedschaft der Bergrettung in Österreich. Für den Mindestförderbeitrag in Höhe von 28 Euro erhalt man eine Bergrettungsversicherung für die ganze Familie, welche Bergungskosten bis zu 25.000 Euro abdeckt. Die Mitgliedschaft kann online abgeschlossen werden und muss jedes Jahr aktiv erneuert werden: https://www.bergrettung-salzburg.at/foerdererwerden/

Ein ähnlicher Versicherungsschutz ist auch in der Mitgliedschaft im DSV (Deutscher Skiverband) oder DAV (Deutscher Alpenverein) enthalten. Die Mitgliedschaften sind allerdings deutlich teurer und nur dann sinnvoll, wenn Sie auch die weiteren Leistungen sinnvoll nutzen können.

 

Privathaftpflichtversicherung

Die Privathaftpflichtversicherung ist unbestritten die wichtigste Versicherung überhaupt und jeder sollte diese haben. Seit 1.1.2022 ist diese sogar Grundvoraussetzung, damit man in Italien Skifahren darf und der Nachweis wird beim Liftkartenkauf kontrolliert. Bitte kommen Sie rechtzeitig vor Ihrem Urlaub auf uns zu, damit wir für Sie die entsprechenden Nachweise bei Ihrem Versicherer anfordern können.

 

Reiserücktritt-, Reiseabbruch- und Reisegepäckversicherung

Wer mit der ganzen Familie einen Skiurlaub bucht, sieht sich häufig mit Kosten im fünfstelligen Bereich konfrontiert und das Gepäck ist aufgrund der Ausrüstung meist auch deutlich wertvoller als bei einem Sommerurlaub. Deshalb kann es sinnvoll sein, auch für diese Kosten Absicherungen zu wählen. Wichtige Informationen haben wir in einem separaten Blogartikel zusammengefasst.

 

Unfallversicherung

Das Unfallrisiko beim Skifahren ist deutlich erhöht und eine gute Unfallversicherung ist in diesem Zusammenhang sicherlich zu erwägen. Insbesondere die Absicherung von Schäden durch Eigenbewegungen sollte mit abgesichert sein, da viele Verletzungen beim Skifahren ohne ein klassisches Unfallereignis passieren. Insbesondere in älteren Tarifen sind die Bedingungswerke sehr lückenhaft. Oft können wir durch einen Anbieterwechsel die Bedingungsqualität deutlich erhöhen und gleichzeitig die Beiträge senken. Lesen Sie bei Interesse gerne unseren ausführlichen Blogartikel zum Thema oder kommen Sie direkt auf uns zu.

 

Abschließend wünschen wir Ihnen einen tollen Urlaub ohne jegliche Ärgernisse. Sollte dann doch etwas passieren, rufen Sie uns bitte an, damit wir Sie sofort unterstützen können.

 




Wenn der Berg ruft

Wer übernimmt die Kosten, die für eine Bergrettung im In- und Ausland entstehen? Die Krankenversicherung, die Unfallversicherung oder dann doch Sie selbst?

Die Ski-Saison ist im vollen Gange. Ob heimische Mittelgebirge, die Alpen oder exotische Gebirge wie der Himalaya oder die Anden: Wintersport-Fans kommen auf der ganzen Welt auf ihre Kosten.

Aber: Wintersport birgt auch Gefahren. Skiunfälle, Schneelawinen, der Fall in eine Gletscherspalte oder das Verirren im dichten Nebel können dazu führen, dass man schnell auf fremde Hilfe angewiesen ist. Such-, Rettungs- oder Bergungseinsätze durch die örtlichen Einsatzkräfte sind oft die einzige Möglichkeit, gefährlichen Situationen und der Kälte zu entkommen. Die Mitarbeiter von Bergwacht, Bergrettung & Co. leisten hier hervorragende und wichtige Arbeit. Da sie dafür aber entlohnt werden wollen und teures Equipment benötigen, sind die Kosten für ihre Einsätze sehr hoch.

Für einen alltäglichen Einsatz fallen i.d.R. zwischen 750€ und 3.500€ an, in der Spitze kosten aufwendige Bergungseinsätze in Mitteleuropa bis zu 15.000€. In fernen Ländern können noch viel höhere Kosten entstehen. Das Problem: Der gerettete erfährt meist erst im Nachhinein, wie teuer der Einsatz war. Besonders ungünstig ist dies, wenn keine Versicherung die Kosten übernimmt.

Wer trägt die Kosten einer Rettungsaktion?

Ob jemand die Kosten einer Suche, Rettung und/oder Bergung übernimmt und wer genau, hängt sehr stark davon ab, wo und warum der Einsatz notwendig wird. Dies soll unsere folgende Übersicht zeigen:

Einsätze in Deutschland:

  • Gesetzliche Krankenversicherung: Übernahme von Rettungs-, meist aber nicht von Bergungskosten. Die Bergung aus unwegsamen Gelände, welches nur mit Hubschraubern erreichbar ist, wird oftmals nicht oder nur anteilig bezahlt.
  • Private Krankenversicherung: Übernahme von Rettungs-, meist aber nicht von Bergungskosten.
  • Auslandsreisekrankenversicherung: Keine Leistung.
  • Unfallversicherung: Übernahme von Such-, Bergungs- und Rettungskosten nur nach einem Unfall; teils auch dann, wenn ein Unfall unmittelbar droht.

Einsätze innerhalb der EU:

  • Gesetzliche Krankenversicherung: Leistung analog Deutschland aufgrund EU-Abkommen. I.d.R. aber Beschränkung auf deutsche Abrechnungssätze, wodurch erhebliche Lücken drohen können.
  • Private Krankenversicherung: Meist Leistung analog Deutschland.
  • Auslandsreisekrankenversicherung: Übernahme von Such-, Bergungs- und Rettungskosten nur nach einem Unfall.
  • Unfallversicherung: Übernahme von Such-, Bergungs- und Rettungskosten nur nach einem Unfall; teils auch dann, wenn ein Unfall unmittelbar droht.

Einsätze außerhalb der EU:

  • Gesetzliche Krankenversicherung: In aller Regel keine Leistung
  • Private Krankenversicherung: Tarifabhängig. Leistung außerhalb Europas oft nur nach vorheriger Vereinbarung mit dem Versicherer.
  • Auslandsreisekrankenversicherung: Übernahme von Such-, Bergungs- und Rettungskosten nur nach einem Unfall.
  • Unfallversicherung: Übernahme von Such-, Bergungs- und Rettungskosten nur nach einem Unfall; teils auch dann, wenn ein Unfall unmittelbar droht.

Es ist also keineswegs so, dass immer eine Versicherung für die Kosten von Einsätzen aufkommt. Auch sind die Kostenpauschalen teils viel zu niedrig bemessen, insbesondere bei alten Versicherungsverträgen. Vor einem Aufenthalt im Gebirge empfehlen wir Ihnen daher, sich bei uns über Ihren Versicherungsschutz im Fall eines Rettungseinsatzes zu informieren. Auch kann eine (Förder-)mitgliedschaft bei regionalen Vereinen oder Verbänden sinnvoll sein, da diese oftmals die Kosten einer Rettung übernehmen, auch wenn kein Unfall vorliegt (z.B. Verirren im Nebel). Bekannte Verbände sind z.B.:

Sie haben Fragen? Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme!

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